In der heutigen digitalen Welt wird das Online-Lernen immer beliebter. Dabei nutzen nicht nur Bildungsstätten digitale Lernplattformen sondern auch Unternehmen greifen immer häufiger auf E-Learning Angebot zurück, um Ihre Mitarbeiter:innen zu schulen und weiterzubilden.
Die E-Learning Plattform können sowohl eine Ergänzung zu Präsenzschulungen oder analogen Medien sein aber auch alleinstehend bieten E-Learning Tools eine gute Lösung für die Wissensvermittlung.
Wenn Sie derzeit auf der Suche nach einer passenden digitalen Lösung für Ihre Schulungsinhalte sind oder das bestehende E-Learning Angebot überarbeiten wollen, helfen Ihnen die folgende 5 Schritte sicherlich weiter.
Vorab kommen wir aber einmal kurz darauf zurück, warum E-Learning Tools so wichtig in der heutigen Zeit sind und inwiefern diese die Wissensvermittlung so positiv beeinflussen können.
Eine eigene E-Learning-Plattform bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel die Flexibilität orts- und zeitunabhängig zu Lernen sowie die Möglichkeit, Schulungsinhalte individuell auf die Bedürfnisse der Unternehmen bzw. des Kurses abzustimmen. Gleichzeitig kann die Darstellung, Lerngeschwindigkeit und auch inhaltlicher Fokus auf das Lernverhalten des Nutzers abgestimmt werden.
Doch woher weiß man, welches Tool das richtige für die bekannten Anforderungen ist? Wie kann man herausfinden, worauf es bei einer E-Learning Plattform wirklich ankommt? Worauf sollte man bei der Entwicklung eines so großen und komplexen IT-Projekts achten?
Hier sind fünf Schritte, die Ihnen dabei helfen werden, die Entwicklung Ihrer E-Learning Plattform zu planen:
Schritt 1: Analyse der Anforderungen
Bevor Sie ein E-Learning-Tool entwickeln, ist es wichtig, eine gründliche Analyse der Anforderungen durchzuführen, unabhängig davon, ob es sich um ein Tool für Mitarbeiter*innen, Schüler*innen, Student*innen oder Teilnehmenden eines Kurses handelt. Diese Analyse hilft Ihnen dabei, die Bedürfnisse und Anforderungen der Zielgruppe zu verstehen und die E-Learning-Plattform entsprechend anzupassen.
Allein oder mit der Unterstützung von Experten beginnen Sie mit der Identifizierung der Lernziele und des gewünschten Lernerfolgs. Welche Fähigkeiten, Kenntnisse oder Fertigkeiten sollen die Nutzer erwerben können? Welche spezifischen Inhalte oder Lernmaterialien sind erforderlich? Welche Lernmethoden eignen sich für die Zielgruppe oder auch für die Lehrinhalte am besten?
Dabei sollten immer die Inhalte, die bereits vorhanden sind, wie auch diejenigen, die noch erstellt und produziert werden müssen berücksichtig werden.
Neben den inhaltlichen Aspekten ist es essenziell auch technische Anforderungen zu analysieren. Welche Funktionen und Interaktionsmöglichkeiten sind erforderlich, um das gewünschte Lernumfeld zu schaffen? Welche Geräte und Plattformen werden von der Zielgruppe verwendet? Berücksichtigen Sie auch Aspekte wie die Barrierefreiheit, um sicherzustellen, dass das E-Learning-Tool für alle Teilnehmer zugänglich ist. A11y ist gerade im Bereich E-Learning sehr relevant, um niemanden von der Bildungsmöglichkeiten auszuschließen.
Durch eine umfassende Anforderungsanalyse können Sie sicherstellen, dass Ihr E-Learning-Tool effektiv und zielgerichtet ist. Es ermöglicht Ihnen, den individuellen Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe gerecht zu werden und somit eine effiziente Wissensvermittlung zu gewährleisten.
Schritt 2: Auswahl der richtigen eLearning-Software
Die Auswahl der richtigen eLearning-Software ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung Ihrer eLearning-Plattform. Es gibt eine Vielzahl von eLearning-Softwarelösungen auf dem Markt, von Open-Source-Lösungen bis hin zu kommerziellen Produkten. Es ist wichtig, dass Sie eine Software auswählen, die Ihre Anforderungen erfüllt, eine hohe Benutzerfreundlichkeit bietet und sich nahtlos in Ihre vorhandenen IT-Systeme integrieren lässt.
Es gibt verschiedene Arten von E-Learning-Software, die Sie berücksichtigen sollten, wie zum Beispiel Learning-Management-Systeme (LMS), Autorensysteme, virtuelle Klassenzimmer oder webbasierte Trainings-Tools. Jede Art von Software hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, je nachdem, welche Art von Schulungsinhalten Sie erstellen und welches Lernziel Sie erreichen möchten. Sie sollten auch prüfen, ob die Software die gewünschten Formate wie Video, Audio oder interaktive Animationen unterstützt, sollte diese Art von Content geplant sein.
Eine Möglichkeit, eine E-Learning-Software auf Ihre Bedürfnisse zuzuschneiden, besteht darin, Individualsoftware zu entwickeln. Die Individualsoftware ermöglicht es Ihnen, die E-Learning-Plattform an Ihre spezifischen Anforderungen anzupassen, indem Sie zusätzliche Funktionen hinzufügen oder vorhandene Funktionen anpassen. Beispielsweise könnten Sie ein individuelles Bewertungssystem integrieren, das auf die spezifischen Anforderungen Ihrer Branche oder Ihres Unternehmens zugeschnitten ist.
Auch bei der Betrachtung der Lernmethodik ist es wichtig auf die Auswahl einer geeigneten Software zu achten. Es ist nicht immer hilfreich ein bestehendes System zu verwenden, welche zwar viele Funktionen enthält, diese aber im Grunde nicht relevant für den Erfolg des Tools sind. In der Programmierung ist mehr nicht immer mehr, sondern kann schnell dazu führen, dass eine komplexe Codestruktur entsteht, welche nur mit großem Aufwand langfristig Betrieben werden kann.
Zusammenfassend ist die Auswahl der richtigen E-Learning-Software ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung Ihrer eLearning-Plattform.
Schritt 3: Erstellung eines Designkonzepts
Ein gutes UX/UI-Design für E-Learning ist von großer Bedeutung, da es maßgeblich zur Nutzererfahrung und somit auch zum Erfolg der Anwendung beiträgt. Durch ein ansprechendes Design und eine intuitive Benutzeroberfläche können Lernende leichter auf die Inhalte zugreifen, sich orientieren und effizienter lernen.
Das nutzerzentrierte Design berücksichtigt die Bedürfnisse, Vorlieben und das Verhalten der Zielgruppe. Am besten funktioniert dies, wenn die Lernenden bei der Gestaltung der E-Learning-Plattform mit einbezogen werden. Eine einfache Navigation, übersichtliche Menüstrukturen und klare Anweisungen tragen dazu bei, dass die Nutzer*innen sich schnell orientieren können. Die Interaktion mit der Plattform sollte intuitiv und selbsterklärend sein, um Frustrationen zu vermeiden und die Motivation der Lernenden zu steigern.
Farben spielen ebenfalls eine relevante Rolle im E-Learning. Unterschiedliche Farben können die Aufmerksamkeit lenken, Emotionen hervorrufen und die Lernenden in bestimmte Stimmungen versetzen. Es ist wichtig, eine angemessene Farbpalette zu wählen, die die Inhalte unterstützt und nicht überfordert. Kontraste zwischen Hintergrund und Text sowie zwischen verschiedenen Elementen können die Lesbarkeit verbessern. Darüber hinaus können Farben dazu beitragen, Informationen zu strukturieren, z. B. durch die Verwendung von Farbcodes für verschiedene Themen oder Schwierigkeitsgrade.
Um den Lernenden ein reibungsloses und angenehmes Lernerlebnis zu bieten ist eine gute UX (User Experience) essenziell. Klare Informationsarchitekturen und gut gestaltete Benutzeroberflächen ermöglichen den Anwender*innen, sich auf das Lernen zu konzentrieren, anstatt mit technischen Schwierigkeiten oder verwirrenden Strukturen zu kämpfen. UX Designern*innen sollten auch die Anforderungen verschiedener Geräte beachten, sodass die E-Learning-Plattform auf Laptops, Tablets oder Smartphones optimal funktioniert und ein ortsunabhängiges Lernen ermöglicht.
UX/UI-Design ist also für E-Learning-Tools von großer Bedeutung. Es trägt dazu bei, dass die Nutzer die Plattform leicht bedienen können und sich so nur auf das Lernen konzentrieren können. Das nutzerzentrierte Design, die Verwendung angemessener Farben und eine gute UX sorgen für eine positive Lernerfahrung und unterstützen den Lernerfolg.
" Eine gründliche Analyse der Anforderungen, die Auswahl der richtigen Software, ein nutzerzentriertes Design, die Entwicklung und Tests der Plattform sowie Schulungen und Unterstützung für die Nutzer sind entscheidende Schritte, um eine effektive E-Learning-Umgebung zu schaffen. "
Schritt 4: Entwicklung und Tests
Nachdem Sie die E-Learning-Software ausgewählt, das Designkonzept erstellt und die Schulungsinhalte vorbereitet haben, ist es an der Zeit, Ihre E-Learning-Plattform zu entwickeln und zu testen.
Die Entwicklung sollte immer in enger Abstimmung mit zwischen dem Entwickler-Team und Ihnen erfolgen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen erfüllt werden und dass die Plattform den Bedürfnissen der Nutzerschaft entspricht.
Die Entwicklung erfolgt in Iterationen, die als Sprints bezeichnet werden. Innerhalb jedes Sprints wird das Team einen Teil der Funktionalität entwickeln und dann umfangreiche Tests durchführen, um sicherzustellen, dass dieser Teil der Funktionalität stabil läuft und fehlerfrei funktioniert. Die Ergebnisse der Tests werden dann in das nächste Sprint-Backlog aufgenommen, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Während der gesamten Entwicklungsdauer, sollte es die Möglichkeit geben Anforderungen an aktuelle Gegebenheiten anzupassen, Feedback zu geben aber auch Anforderungen zu streichen, welche im Laufe des Projekt überflüssig werden.
Um eine stabile und sichere Software zu gewährleisten, sollten umfangreiche Tests durchgeführt werden. Diese Tests sind idealerweise automatisiert, um die Effizienz zu erhöhen. Das automatisierte Testen ermöglicht es, Tests in kurzer Zeit und mit hoher Genauigkeit durchzuführen. Eine Methode teste automatisiert durchzuführen ist die kontinuierliche Integration oder auch Continuous Integration (CI) genannt. So kann sichergestellt werden, dass die Anwendung immer stabil läuft.
Es ist auch wichtig, die Plattform auf verschiedenen Geräten und Browsern zu testen, um eine maximale Kompatibilität zu gewährleisten. Auf diese Weise können potenzielle Probleme identifiziert werden, bevor die Plattform veröffentlicht wird.
Die agile Entwicklung von Software unterstützt eine nutzerzentrierte Umsetzung, während eine gute Teststrategie die Qualität der Software sicherstellt.
Schritt 5: Schulung und Unterstützung
Nach der erfolgreichen Implementierung Ihrer E-Learning-Plattform ist es wichtig, Schulungen und Unterstützung für die Nutzer anzubieten. Bieten Sie den Nutzer*innen Schulungen an, um sie mit der Funktionsweise der Plattform vertraut zu machen und sie in ihrer Anwendung zu unterstützen. Stellen Sie sicher, dass klare Anleitungen, Tutorials oder Online-Hilfen zur Verfügung stehen, damit die Nutzer*innen schnell und effektiv mit der Plattform interagieren können. Sie sollten auch einen Kund*innen support oder Helpdesk einrichten, um bei Fragen oder Problemen Unterstützung anzubieten und sicherzustellen, dass die Nutzer jederzeit auf Hilfe zugreifen können.
Und jetzt geht es in die eigene Entwicklung
Mithilfe dieser fünf Schritte zur Entwicklung einer passenden E-Learning-Plattform, legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche digitale Wissensvermittlung und Weiterbildung. Eine gründliche Analyse der Anforderungen, die Auswahl der richtigen Software, ein nutzerzentriertes Design, die Entwicklung und Tests der Plattform sowie Schulungen und Unterstützung für die Nutzer sind entscheidende Schritte, um eine effektive E-Learning-Umgebung zu schaffen. Nehmen Sie sich die Zeit, jeden Schritt sorgfältig zu durchlaufen, um sicherzustellen, dass Ihre E-Learning-Plattform die gewünschten Ergebnisse erzielt und einen positiven Einfluss auf das Lernen und die Entwicklung Ihrer Zielgruppe hat.
Wir unterstützen Sie gerne bei jedem dieser Schritte.