Das gilt für ohnehin digitale Start-ups genauso wie für ursprünglich analoge Traditionsbetriebe, für ein weltweit vertriebenes Tablet wie für die handgemachte Marmelade vom Lädchen ums Eck. Wer etwas verkaufen möchte, muss damit seit jeher auf den Markt. Und der ist heute eben nicht nur lokal, sondern auch digital. In diesem Artikel geht es darum, wie Digitalisierung unsere Arbeit sinnvoll ergänzen kann. Und wie auch Ihr Business davon profitiert.
Digitalisierung - kurz erklärt
Wir sind auch keine Fans von Artikeln, die in der Headline einen konkreten Nutzen versprechen und dann die Hälfte des Textes mit Definitionen verplempern. Aber damit wir uns einig sind, worum es hier geht, wollen wir "Digitalisierung" kurz erläutern. Sie meint ...
a) das digitale Erfassen analoger Daten,
b) den gesellschaftlichen Wandel von einer analogen Lebens- und Arbeitsweise hin zu automatisierten, computergestützten Prozessen.
Hier soll es um beides gehen. Der Fokus liegt aber auf dem gesellschaftlichen Wandel, der genau unsere Gegenwart beschreibt. Noch simpler gesagt: Hier geht es um die Reise von off- zu online.
Das hat sich durch die Digitalisierung verändert
Ein gutes Stück des Weges haben wir schon zurückgelegt. Trotzdem: Digitalisierung ist ein dynamischer Prozess, der immer mehr Bereiche unseres Lebens erfasst. Ein paar Beispiele gefällig?
- Einkaufen:
Online-Shopping ist zum Beispiel ein Paradebeispiel für die Anwendung von Big Data. Online-Händler nutzen umfangreiche Datenmengen, um Kundenverhalten zu analysieren, personalisierte Empfehlungen zu machen und die Benutzererfahrung zu optimieren. Dies verbessert nicht nur den Service, sondern steigert auch die Effizienz und Umsätze. - Unterhaltung:
Cloud-Computing spielt eine Schlüsselrolle in der Unterhaltungsindustrie. Streaming-Dienste wie Netflix oder Spotify nutzen Cloud-Technologien, um große Mengen an Inhalten zu speichern und weltweit zu verteilen, sodass Nutzer jederzeit und überall Zugriff darauf haben. - Arbeiten:
Viele mechanische Arbeiten werden heute von Maschinen oder Computern übernommen. Davon abgesehen hat das Internet die Arbeit für klassische Schreibtischberufe revolutioniert. Heute kann in vielen Bereichen ortsunabhängig gearbeitet werden – eine der wichtigsten Zäsuren in unserem Verständnis von Arbeit. New Work ist hier das Stichwort. - Bildung:
Die Pandemie hat uns gelehrt – Digitalisierung ist vor allem an Schulen ganz besonders wichtig. Das ist nicht nur so, weil es heute unabdingbar ist, dass Kinder lernen, mit digitalen Inhalten umzugehen. Es ist auch wichtig, weil Lernen nicht nur in der Schule, sondern virtuell funktionieren muss. In der Erwachsenenbildung gibt es hier bereits zahlreiche Angebote in Form von Online-Kursen, digitalen Lernmedien und Blended-Learning-Formaten, bei denen Präsenzunterricht durch Onlineformate ergänzt wird (oder umgekehrt). - Wohnen:
Die Digitalisierung hat im wahrsten Sinne auch in unseren Wohnungen Einzug gehalten. Die Rede ist von Smart Homes. Sie beinhaltet nicht nur die digitalen Assistenten, die à la Aladdin und die Wunderlampe in rundlichen Boxen auf vielen Küchentischen stehen. Digitalisiert sind auch unsere Smart TVs, smarten Möbel, Lichtschalter usw. - Reisen:
Beim Reisen treffen sich digitale und analoge Welt wie kaum woanders. Das wird spätestens dann klar, wenn uns das smarte Auto an einen realen Ort bringt. Auch Online-Buchungen für Hotels, Fahrttickets usw. gehören für uns heute zum digitalisierten Alltag. - Datenschutz:
Digitale Ethik ist gerade im Bildungsbereich von enormer Bedeutung. Mit der Zunahme digitaler Lernplattformen und Online-Kursen müssen ethische Aspekte wie Datenschutz, Zugänglichkeit und die Sicherstellung einer fairen und inklusiven Lernerfahrung berücksichtigt werden. - Innovationen:
Digitalisierung ist oft ein Katalysator für Innovation. Unternehmen, die sich der Digitalisierung nicht annehmen, verpassen möglicherweise innovative Entwicklungen und Technologien, die ihre Geschäftsmodelle verbessern könnten.
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Die 10 größten Vorteile der Digitalisierung im Überblick
Digitalisierung hat zahlreiche mehr oder weniger offensichtliche Vorteile. Es lohnt sich aber, genau hinzuschauen, um zu begreifen, wie wir als Einzelne oder Unternehmen am besten davon profitieren können.
- Digitalisierung macht ortsunabhängig
Egal, ob Sie als etablierter Dienstleister überregional auf der Suche nach fähigen Freelancern sind oder ob sie auf der anderen Seite sitzen und gerne von zu Hause aus für Firmen auf der ganzen Welt arbeiten wollen – die Digitalisierung macht’s möglich. Remote Work und Workation sind Arbeitsmodelle, die in den letzten 5-10 Jahren etabliert wurden. Darin liegt vermutlich der größte Vorteil, den das Internet uns gebracht hat: Wir sind vernetzt – egal, wo. Für die Arbeitswelt bietet das Möglichkeiten, die noch vor zwanzig Jahren unvorstellbar waren.
2. Digitalisierung macht zeitlich flexibel
Dasselbe gilt auch für das Thema Zeitmanagement. In vielen Berufen ist es heute möglich, sich seine Arbeitszeit frei einzuteilen. Wer online arbeiten kann, ist nicht auf Büro- oder Öffnungszeiten angewiesen, sondern kann sich – im Rahmen fester Vereinbarungen – genau dann ans Werk machen, wenn es ihm oder ihr am besten passt. Das ist vor allem für Eltern ein riesiger Vorteil, aber auch für Menschen, die sich gerne selbst organisieren oder schlichtweg besser nachts arbeiten. Für Arbeitgeber*innen wiederum hat zeitliche Flexibilität einen entscheidenden Vorteil: Die Motivation der Mitarbeiter*innen wächst in der Regel deutlich, da sie einfach zufriedener sind.
3. Digitalisierung steigert individuelle Freiheit
Im Prinzip ist dieser Punkt eine Folge aus Punkt 1 und 2. Der Wunsch nach Selbstbestimmung in der Arbeitswelt ist mit der Digitalisierung lauter geworden – aber eben auch die Möglichkeiten, diesen zu erfüllen. Arbeiten kann sich so langsam von dem überholten und oft allzu menschenfeindlichen Konzept der Akkordarbeit lösen und zu dem entwickeln, was es eigentlich sein soll: das alltägliche Werk eines Menschen, das ihm den Lebensunterhalt verdient, aber eben auch einen Sinn bietet. Menschen sind keine Roboter. Und die Digitalisierung kann dabei helfen, sie vom robotermäßigen Abarbeiten immer gleicher Aufgaben zu befreien.
4. Digitalisierung macht effizienteres Arbeiten möglich
Wer frei und nach eigenen Wünschen seine Arbeitszeit gestalten kann, ist glücklicher damit, ergo: produktiver. Die Vorteile, die digitales Arbeiten bieten, wirken also direkt auf die Produktivität in einem Unternehmen. Mit einer gesteigerten Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen wird auch deren Arbeit effizienter. Hinzu kommen weitere Zeit- und Kostenfaktoren, die durch digitales Arbeiten reduziert werden können, z. B. Hotelkosten bei außerstädtischen Meetings (jetzt über Video-Telefonie), Fahrt- und Bürokosten.
5. Digitalisierung bringt neue Produkte hervor
Mit der Digitalisierung haben wir viele immaterielle Produkte dazugewonnen, die es so vorher nicht gab, die aber enorm bereichern können. Dazu zählen Software, Onlinekurse, Streaming-Angebote und zahlreiche Apps. Durch diese Entwicklung haben wir zum Teil auch eine Aufwertung von immateriellen Dingen erlebt, sprich: Content. Beispielsweise für den Journalismus hat die Digitalisierung zu Anfang viele Herausforderungen, Hürden, gar Existenznöte mit sich gebracht. Das soll hier gar nicht schön- oder kleingeredet werden. Einige Probleme bestehen immerhin bis heute. Aber: Digitale Medien haben auch für diese Branche völlig neue Möglichkeiten generiert, ihr Publikum zu erreichen, z. B. durch Podcasts, Social-Media-Videos und Bezahl-Content in Online-Zeitungen. Auch im kulturellen Bereich haben viele von der Digitalisierung profitiert, gerade in Pandemie- und Lockdownzeiten. Lesungen, Theater- oder Kinovorführungen konnten durch digitalisierte Angebote überhaupt erst stattfinden.
6. Durch Digitalisierung können wir schneller Daten austauschen
Ein Vorteil, der auf der Hand liegt, aber im Arbeitsalltag extrem bedeutend ist, ist der schnelle Austausch von Informationen durch das Internet. Brauchten wir früher stunden- oder tagelange Korrespondenzen über Faxgerät und Post, können wir jetzt skypen, mailen oder einfach liken, um uns miteinander zu verständigen. Wichtige Dokumente können im Nu eingescannt und um die ganze Welt geschickt werden. Das spart unglaublich viel Zeit – und auf lange Sicht auch Kosten.
7. Digitalisierung ermöglicht zielgerichtete Werbung
Gerade für Start-ups ist ein funktionierendes Marketing Voraussetzung für den Erfolg. Wer früher nur wenige Möglichkeiten hatte, sich als Unternehmen öffentlich in Szene zu setzen, hat seit der Digitalisierung ein ganzes Meer aus Formaten, Kanälen und Werbepartner*innen zur Auswahl. Das ist oft günstiger als die klassische Werbeanzeige in der Zeitung, auf dem Plakat oder der Spot im Fernsehen. Hinzu kommt ein ganz entscheidender Vorteil des Online-Marketings: Noch nie zuvor war es möglich, so passgenaue Zielgruppen für ein Angebot zu erstellen. Haben wir beim Fernsehen oder Radio mehr oder weniger dasselbe Werbeprogramm für alle, richtet sich Online-Werbung gezielt an die Menschen, die das Angebot auch tatsächlich ansprechen könnte. So wird Marketing-Budget möglichst sinnvoll eingesetzt und führt schneller zum Erfolg.
8. Digitalisierung bietet Möglichkeiten für Unternehmen mit kleinem Budget
Mit Social Media kam auch ein neuer Trend zum Selbstgemachten auf. Das ist nicht nur für User*innen und YouTuber*innen interessant, sondern auch für Unternehmen, die gerade starten wollen. Es braucht nicht mehr den hochkarätigen schillernden Werbespot, um Menschen zu erreichen. Im Gegenteil: Es darf (und soll) der YouTube-Clip neben der Bürokaffeemaschine oder auf der heimischen Yogamatte sein. Diese unperfekten neuen Formate, die mit potenziellen Kund*innen nahbar und auf Augenhöhe interagieren, sind heute gefragter denn je. Dafür brauchen Sie weder besonderes technisches Equipment (obwohl auch das sinnvoll eingesetzt werden kann) noch viel Knowhow noch größeres Marketing-Budget. Auch Low- und No-Budget-Content-Produktionen können heutzutage Menschen von Ihnen und Ihrer Marke überzeugen.
9. Digitalisierung erleichtert Bürokratie
Ein nicht ganz so spannender, aber sehr nützlicher Aspekt: Durch digitale Formulare, Verträge, Steuererklärungen usw. haben Unternehmen einen weitaus geringeren Bürokratieaufwand als noch zu analogen Zeiten. Das spart Zeit, Geld und vor allem Nerven. Papierkram und Abrechnungen sind häufig sehr intensive Ressourcenfresser. Gemeinsam mit der Agentur für Haushaltshilfe haben wir es durch die Entwicklung eines neuen ERP Systems geschafft, 40.000 Blatt Papier im Monat zu sparen. Das wäre ein Papierstapel von fast 4 Metern Höhe. In einem exklusiven Interview spricht der Product Owner Sebastian Neubert über seine Erfahrungen.
10. Digitalisierung bietet neue Distributionswege
Wenn Sie früher ein Modelabel gründen wollten, hatten sie es sicherlich nicht leicht, ihre Designkreationen an die Frau und an den Mann zu bringen. Denn falls Ihr Business lokal nicht funktionierte, war es kompliziert, aufwändig und teuer, woanders nach Kundschaft zu suchen. Heute geht das ganz einfach. Wer Ihre Mode mag, muss nicht im selben Ort wie Sie sitzen, um sie zu kaufen. Menschen von überall her können Ihr Angebot ganz leicht bestellen. Onlineshopping macht’s möglich ...
" Das Internet und die damit einhergehenden neuen Technologien haben uns zahlreiche innovative Möglichkeiten gebracht. Jetzt sind wir dran, sie für uns und unser Unternehmen individuell zu nutzen. "
Wer hat Angst vorm ... Computer? – Warum Roboter nicht unsere Feinde sind
Die Digitalisierung bietet eine Vielzahl von Vorteilen im Hinblick auf Innovation, Effizienz und Wachstum für Unternehmen und Einzelpersonen. Trotz der zahlreichen positiven Aspekte herrscht jedoch gelegentlich Skepsis darüber, ob die Digitalisierung tatsächlich sinnvoll ist. Besonders das Thema Arbeitsplätze wird oft diskutiert. Angesichts aktueller Statistiken sowohl in Deutschland als auch weltweit ist die Sorge um Arbeitsplatzverluste verständlich. Es ist wichtig, dass wir uns um die Schaffung von Arbeitsplätzen bemühen, jedoch ist es falsch, die Digitalisierung pauschal mit Arbeitsplatzverlusten in Verbindung zu bringen.
Die Digitalisierung bietet jedoch nicht nur für Unternehmen, die den Sprung von offline zu online wagen möchten, oder für Arbeitnehmer, die für Online-Jobs qualifiziert sind, Vorteile. Auch Menschen in traditionellen handwerklichen, kaufmännischen und dienstleistenden Berufen wie Schreinern, Einzelhandelskaufleuten und Pflegern können von der digitalen Entwicklung profitieren, ohne benachteiligt zu werden.
Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten für alle Berufsfelder, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Durch den sinnvollen Einsatz von digitalen Technologien können auch Berufe, in denen der menschliche Aspekt eine zentrale Rolle spielt, effizienter gestaltet werden. Beispielsweise kann eine Handwerkerin mithilfe von digitalen Tools ihre Arbeitsabläufe optimieren und somit mehr Zeit für kreative Lösungen und persönliche Kundenbetreuung haben
Digitalisierung sinnvoll im Business einsetzen – auch analog
Die Bedeutung einer Online-Präsenz für Offline-Unternehmen:
Nicht für jede*n macht ein reines Online-Business Sinn – eine Ergänzung des Offline-Angebots durch eine Online-Präsenz aber auf jeden Fall.
Synergie zwischen Analog und Digital:
Umgekehrt dürfen wir aber auch die „echte Welt“ da draußen nicht vergessen, wenn wir für unsere Produkte werben wollen. Analog und digital gehen immer Hand in Hand. Sie ergänzen und bereichern einander. Und genauso sollten wir diese beiden Welten auch begreifen.
Digitalisierung in der Praxis und die Verbindung von Mensch und Technologie:
Ein Unternehmen beispielsweise, das seit Jahren handgefertigte Teetassen produziert und lokal vertreibt, kann online neue Möglichkeiten für Werbung und Verkauf finden. Ein Start-up andererseits, das eine App entwickelt, sollte den coolen neuen Produktfilm nicht nur in sozialen Medien posten, sondern unbedingt auch bei der nächsten Live-Fach-Messe präsentieren. Letztlich geht es in der analogen und digitalen, in der Unternehmens- und Privatwelt um eins: sich miteinander zu verbinden. Darin liegt der Erfolg der Menschheit, ihrer Ideen und schließlich auch Produkte begründet.