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Single-Page-Applications – warum sind sie so angesagt?

Softwareentwickler*innen sind immer auf der Suche nach Webanwendungen, die noch nutzerfreundlicher sind. SPAs oder Single-Page-Applications haben in diesem Bereich gerade die Nase vorn. Aber warum ist das so? Was macht Single-Page-Applications so gut – und sind sie immer die beste Lösung? Die Antworten gibt’s hier.

Single-Page-Applications – warum sind sie so angesagt?

Christoph Rücker

Christoph Rücker

Social Media

Single-Page-Applications – Multi-Page-Applications: Das ist der Unterschied

Single-Page-Applications folgen einem anderen Konzept als „normale“ Webseiten, die auch Multi-Page-Applications genannt werden. Diese bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Einzelseiten. Bei jedem Klick wird die ganze Seite neu geladen.

Single-Page-Applications funktionieren anderes: Hier wird die gesamte Anwendung von Anfang an im Browser geladen. Das heißt: Führt ein Nutzer eine Aktion aus, verändert sich nur ein bestimmter Teil der Inhalte, z. B. der News-Feed. Single-Page-Applications werden deshalb vor allem für Webseiten mit viel dynamischem Content eingesetzt. Durch ihre schnelle und intuitive Handhabung fühlen sich Single-Page-Applications für viele Nutzer*innen an wie „echte“ Apps und werden darum bevorzugt.

Single-Page-Applications – Beispiele

Single-Page-Applications findet man auf schnellen, dynamischen Seiten mit viel Interaktionsraum. Klassische Beispiele:

  • Social-Media-Plattformen (z. B. Facebook)
  • E-Mail-Anwendungen (z. B. Google Mail)
  • Interaktive Karten (z. B. Google Maps)

Diese basieren alle auf Single-Page-Applications, weil sie besonders nutzerfreundlich sein müssen, um bei ständig wechselndem Content perfekt zu funktionieren.

Multi-Page-Applications – Beispiele

Dynamische Webseiten werden aber auch manchmal als Multi-Page-Applications betrieben. Klassische Beispiele dafür sind:

  • Online-Shops (z. B. Amazon)
  • Foren jeder Art
  • Content-Management-Systeme (z. B. Google Drive)

Für sehr „große“ Webseiten, bei denen sich Content nicht „abwechselt“, sondern einfach wächst, eignen sich Multi-Page-Applications meist besser. Sie können größere Datenmengen speichern und verarbeiten und sind daher leichter skalierbar, haben aber auch längere Ladezeiten. Deshalb sind alle wenig dynamischen Websites wie Portfolio-Auftritte oder Bibliotheken Multi-Page-Applications.

One-Pager

Laien verwechseln Single-Page-Applications manchmal mit One-Pagern. Das jedoch sind ganz einfach klassische Internetauftritte ohne großen Funktionsumfang, die nur eine Seite haben. Die clevere Ladetechnologie von Single-Page-Applications brauchen sie gar nicht, weil sie keine dynamischen Inhalte aufweisen. Portfolio-Seiten oder Online-Event-Ankündigungen sind oft solche One-Pager. In puncto Handhabung und Komplexität haben sie mit Single-Page-Applications jedoch nichts zu tun.

Der erste Schritt in Richtung Single-Page-Applications in der Geschichte

Der erste Schritt in Richtung Single-Page-Applications wurde übrigens schon im Jahr 2006 mit dem Release des Frameworks jQuery gemacht. Dieses orientierte sich als erstes Framework vor allem an der User Experience und bereitete so den Boden für die Weiterentwicklung nutzerfreundlicher Single-Page-Applications.

Wie funktionieren Single-Page-Applications?

Klassische Multi-Page-Applications funktionieren wie folgt: Eine Nutzerin kommt auf eine Internetseite. Dabei sendet ihr Browser eine Anfrage an den Server, auf dem die Seite gehostet wird. Der Server „antwortet“, indem er die geforderten Daten an den Browser der Nutzerin schickt, samt HTML-Daten und Content. Das Ganze wiederholt sich jedes Mal, wenn die Nutzerin die Seite neu lädt oder auf eine andere Seite innerhalb der Sitemap wechselt. Dadurch hat der Server einen enormen Aufwand. Wenn viele Menschen gleichzeitig auf der Website unterwegs sind, kann es zu sehr langen Wartezeiten kommen.

Bei Single-Page-Applications sieht das anders aus: Hier lädt der Server die komplette Seite nur einmal, nämlich in dem Moment, wo die Nutzerin auf die Seite kommt. In dem Moment sind auch Funktionen geladen, die noch nicht sichtbar sind. Wechselt die Nutzerin in einen anderen Bereich oder lädt die Seite neu, müssen nur noch die neuen Inhalte geladen werden, nicht der gesamte Webauftritt. Das führt natürlich zu viel kürzeren Reaktionszeiten und einem smoothen Webbesuch.

Zusammenarbeit

Single-Page-Applications – Vorteile auf einen Blick

Dass sich Single-Page-Applications immer größerer Beliebtheit erfreuen, hat mehr als einen Grund. Sowohl für User als auch für Entwickler*innen bieten einseitige Weblösungen zahlreiche Vorteile.

Single-Page-Applications – Vorteile in der Nutzung

Schnelligkeit

Beim ersten Laden einer SPA kann es im Vergleich zur Multi-Page-Application etwas dauern, da die gesamte Anwendung auf einmal geladen wird. Danach jedoch funktioniert die Anwendung geschmeidiger und schneller als jede mehrseitige Lösung. Das bringt Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Schnelle Antwortzeiten sind für Nutzer*innen eins der wichtigsten Kriterien überhaupt für die Qualität einer Website.

Caching

Caching, also das Zwischenspeichern von Daten, funktioniert bei der Single-Page-Application besser. Schließlich wird die Anfrage an den Server nur ein einziges Mal gesendet. Alle anderen Daten werden dann einzeln aktualisiert. Das bedeutet: Wenn das Internet streikt und sich User danach wieder verbinden, werden die lokalen Daten mit dem Server synchronisiert. Praktisch!

Kompatibilität

Mit nur einer einzigen Code-Basis lassen sich Single-Page-Applications für jedes Device und jeden Browser optimieren. Für Entwickler*innen ist das wesentlich einfacher. Sprich: Single-Page-Applications ermöglichen es, eine browserbasierte Web-Anwendung vergleichsweise einfach in eine mobile App umzubauen. Kunden wird die plattformübergreifende Nutzung so erleichtert.

Ressourcenverbrauch

Single-Page-Applications brauchen keine rasante Internetverbindung. Sie speichern so ressourcensparend Daten, dass auch eine geringe Bandbreite zur Nutzung ausreicht. Das macht auch die mobile Nutzung unterwegs einfacher.

Nutzerfreundlichkeit

Die genannten Punkte zeigen: Single-Page-Applications punkten vor allem mit ihrer Nutzerfreundlichkeit. Und diese wiederum sorgt dafür, dass Menschen eine Anwendung gerne wieder und wieder benutzen – für Unternehmen ein Erfolgsgarant.

Single-Page-Applications – Vorteile in der Entwicklung

Entwicklungsaufwand
Single-Page-Applications sind nicht nur meist nutzerfreundlicher als Multi-Page-Applications, sondern auch einfacher zu entwickeln. Code und Rendering sind bei Single-Page-Applications reduziert. Dadurch wird es möglich, Nutzer*innen mit relativ wenig Aufwand beste Weberfahrungen zu bieten. Praktisch ist auch, dass Front- und Backend bei der Entwicklung entkoppelt sind. Dadurch, dass nicht bei jeder visuellen Änderung auf den Backend-Code zurückgegriffen werden muss, haben Designer*innen freie Hand bei ihrer Arbeit.

Fehlerbehebung

Auch das Finden und Beheben von Fehlern im Code ist bei Single-Page-Applications einfacher. Dadurch dass sie mit Frameworks wie React.js, Vue.js und Angular.js erstellt werden, ist ein Fehlercheck und eine anschließende Analyse viel schneller möglich, als wenn einzelne Codezeilen durchsucht werden müssen.

Herausforderungen bei der Entwicklung von Single-Page-Applications

So einfach Single-Page-Applications bei der Entwicklung und Nutzung auch sind – sie bringen einige Herausforderungen mit sich. Diese beziehen sich sowohl auf die Nutzung als auch aufs Marketing für Unternehmen.

Anfangsladezeit

Während des Surfens auf einer Website sind Single-Page-Anwendungen auf jeden Fall echte Beschleuniger. Beim ersten Aufrufen jedoch dauert das Laden länger als bei Multi-Page-Anwendungen. Die erste Ladezeit ist allerdings für viele Nutzer das entscheidende Kriterium dafür, ob sie auf einer Website bleiben oder zur Konkurrenz abziehen. Die Anfangsladezeit hängt natürlich auch von der Komplexität des JavaScript-Codes ab. Je einfacher dieser gehalten ist, desto schneller geht’s!

SEO

Die Suchmaschinenoptimierung für Single-Page-Applications ist herausfordernd. Das liegt daran, dass Single-Page-Applications nur aus einer einzigen Seite bestehen. Technisch betrachtet, haben sie nur eine URL. Google präferiert aber Webseiten mit vielen Unterseiten und viel dauerhaftem, einzigartigem Content. Da Single-Page-Applicatons das nicht bieten, haben sie SEO-mäßig einen schwereren Stand. Allerdings arbeiten Suchmaschinen laufend daran, ihre Indexierung an die neuen Single-Page-Applications anzupassen. Wer aber schon jetzt mit einer Single-Page-Application hoch ranken will, sollte den Umweg über eine zweite Website mit entsprechend suchmaschinenfreundlicher Struktur suchen.

Browserverlauf

Single-Page-Applications sind zwar gut im Caching, aber speichern keinen Browserverlauf. Das heißt auch, dass User sich anders als auf klassischen Multi-Page-Applications auf der Seite nicht vor- und zurückbewegen können. Das kann in manchen Situationen als Nachteil empfunden werden. Dieser lässt sich allerdings durch die Nutzung der HTML-5-History-API beheben.

IT-Sicherheit

Single Page Applications laufen über clientseitiges JavaScript, was sie anfälliger für etwaige Hacker-Angriffe macht. Dem kann aber ebenfalls mit entsprechenden Maßnahmen entgegengewirkt werden. Entwickler*innen, die sich für eine Single-Page-Application entscheiden, sollten sich mit diesen umfassend vertraut machen.

Ap-Screen

" Um in Eigenregie eine Single-Page-Application zu erstellen, brauchen Sie vor allem drei Dinge: kompetente Ressourcen, genug Zeit zum Entwickeln und hilfreiche Tools. Wenn Sie davon genug haben, können Sie selbst mit der Entwicklung durchstarten - ansonsten helfen wir. "

Sind Single-Page-Applications immer besser?

Nun – nein, Single-Page-Applications sind nicht in jedem Fall die beste Wahl. Es kommt auf Ihre Ziele und die Art Ihrer Website an.

Sie sollten sich für eine Multi-Page-Application entscheiden, wenn Sie ...

  • eine wachsende Datenmenge auf Ihrer Website unterbringen wollen
  • einen großen Online-Shop mit immer mehr Produkten betreiben
  • ein Content-Management-System im Business-Kontext betreiben

In diesen Fällen überwiegen die Vorteile der Multi-Page-Applications mit ihrer größeren Speicherkapazität und der klassischen mehrseitigen Struktur.

Single-Page-Applications bieten den besten Rahmen für

  • sehr dynamische Websites
  • Internetauftritte mit vielen Interaktionsmöglichkeiten
  • Websites, die Live-Änderungen des Contents für User bieten wollen
  • kleinere Datenmengen auf einmal
  • Websites mit stabilem Layout, d. h. es ändert sich wenig an der Design-Grundstuktur
  • Anwendungen, die auf sehr viele Nutzer gleichzeitig ausgerichtet sind
  • Websites, die in Schnelligkeit und Handhabung so userfreundlich sein sollen wie „echte“ Apps
  • Websites, aus denen schnell und einfach mobile Apps werden sollen
  • Social-Media-Plattformen oder andere communitybasierte Applications
  • Websites, bei denen SEO eine untergeordnete Rolle spielt (oder anderweitig gelöst wird)
  • Websites, die browserunabhängig funktionieren

In all diesen Fällen ist eine Single-Page-Application die beste Wahl, um Usern mit überschaubarem Aufwand beste Online-Erlebnisse zu bieten.

Single-Page-Applications erstellen – so funktioniert’s

Um in Eigenregie eine Single-Page-Application zu erstellen, brauchen Sie vor allem drei Dinge: kompetente Ressourcen, genug Zeit zum Entwickeln und hilfreiche Tools. Wenn Sie davon genug haben, können Sie selbst mit der Entwicklung durchstarten.

  1. Diese fachlichen Ressourcen brauchen Sie für eine Single-Page-Application
    Für die Entwicklung einer Single-Page-Application müssen Sie (wie fast immer) drei Programmiersprachen beherrschen: JavaScript, HTML und CSS. Neben den klassischen Positionen des Scrum Masters, Projektmanagers und / oder Product Owners sollte Ihr Team auch folgende Positionen besetzen: ein*en Backend-Entwickler*in für eine einwandfreie technische Realisierung, ein*en Frontend-Entwickler*in für die Umsetzung in JavaScript und ein*en UX-Designer*in für ein maximal userfreundliches Erlebnis. Gerade bei so userfokussierten Weblösungen wie Single-Page-Applications spielt die Usability eine große Rolle.
  2. Planen Sie realistisch
    In der agilen Projektentwicklung arbeiten wir iterativ. Das heißt: Wir passen unseren Workflow in jedem Sprint neu an die Gegebenheiten und unsere neusten Erfahrungen an. Auch bei Single-Page-Applications, die vergleichsweise niedrigschwellig umzusetzen sind, empfehlen wir diesen Prozess, damit das Projekt möglichst effizient umgesetzt werden kann. Unterschätzen Sie den Aufwand dabei nicht: Auch wenn der Code bei einer Single-Page-Application an sich weniger komplex ist als bei einer Multi-Page-Application, fordern Details und Design viel Knowhow und Arbeit, damit das Ergebnis perfekt wird. Wir nutzen zur Planung eines jeden Projekts unser Burn-up-Chart als Orientierungshilfe.
  3. Wählen Sie das richtige Framework für Ihre Single-Page-Application
    Neben den genannten Programmiersprachen brauchen Sie zur Erstellung einer Single-Page-Application ein JavaScript-Framework. Dabei ist nicht jedes Framework gleich gut zur Entwicklung von Single-Page-Applications geeignet.

Hier kommen einige Frameworks, die wir empfehlen können:

  • React.js

React.js ist ein Open-Source-Framework, das zur Entwicklung von großen, bekannten Single-Page-Applications wie Facebook oder Skype genutzt wird. Auch wir bei Ambient nutzen vornehmlich React.js – und das aus guten Gründen: JavaScript-Entwickler*innen können React.js relativ leicht individualisieren, obwohl es komplexer ist als viele andere Frameworks. Darüber hinaus kann mit ReactNative anschließend leicht eine mobile App umgesetzt werden. Als Open-Source-Framework wird React.js laufend weiterentwickelt und ist kostenlos.

  • Vue.js

Vue.js steht React.js im Grunde in nichts nach, was die Entwicklung von Single-Page-Applications betrifft. Es ist ein Open-Source-Framework, leicht adaptierbar und bietet den perfekten Rahmen für einseitige Weblösungen.

  • Angular.js

Angular.js ist ein weiteres Top-Open-Source-Framework, das kostenlos, gut anpassbar und besonders schnell ist. Google selbst hat Angular.js entwickelt und nutzt es für seine Single-Page-Applications wie Google Maps.

  • Ember.js

Netflix, LinkedIn, Live – alle nutzen Ember.js. Dieses Open-Source-Framework bietet besonders viele Optionen für Entwickler*innen. Das Tool ist widgetbasiert und wurde 2015 zum besten JavaScript-Framework gekürt.

Alle genannten und viele andere Frameworks bieten eine gute Basis für die Entwicklung von Single-Page-Applications. Wichtig ist, dass Sie sich mit den Tools intensiv vertraut machen.

Wann Sie die Entwicklung Ihrer Single-Page-Application einer Agentur überlassen sollten

Sie sind selbst kein*e Entwickler*in, haben auch keine*n im Team oder nicht die nötige Kapazität, um das Projekt Single-Page-Application zu stemmen? Dann sollten Sie sich an ein Team aus Profis wenden. Die Vorteile, die Sie dadurch haben:

  • weniger Stress für Ihr eigenes Team
  • hochspezialisierte Entwickler*innen, die schon zahlreiche Single-Page-Applications umgesetzt haben
  • verlässliche Ansprechpartner durch das gesamte Projekt
  • und vor allem: herausragende Ergebnisse für Sie und Ihre Kund*innen

Dabei sollten Sie immer zuerst das persönliche Gespräch suchen, um die beste Agentur zu finden. Single-Page-Applications sind trotz aller Einfachheit Projekte, die fundiertes Knowhow und eine konstruktive Zusammenarbeit benötigen. Ob das bei der Agentur Ihrer Wahl der Fall ist, finden Sie nur heraus, wenn Sie mit den Menschen dahinter über Ihre Ziele, Vorstellungen und Rahmenbedingungen sprechen.

Single-Page-Application auf Profi-Niveau mit Ambient

Bei Ambient haben wir bereits zahlreiche Kunden bei der Realisierung einzigartiger, hochmoderner und technisch einwandfreier Single-Page-Applications unterstützt. Unser eingespieltes Team aus kompetenten JavaScript-Entwickler*innen, Projektmanager*innen und UX-Designer*innen arbeitet zielgerichtet, einfallsreich und effizient an jeder neuen Weblösung, damit wir Ihnen beste Ergebnisse bieten können. Wir erarbeiten gemeinsam eine Strategie zur Realisierung Ihrer Vision, Sie können sich entspannt zurücklehnen und wir übernehmen den Rest.

Klingt gut? Dann lassen Sie uns reden. Vereinbaren Sie noch heute Ihr kostenloses Beratungsgesprächmit uns – wir freuen uns auf Sie!

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